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Wer kennt das nicht? Unterwegs einen Kaffee trinken; den Weg von A nach B oder die Wartezeit mit einem Heißgetränk versüßen; keine Zeit zum Sitzen, dann eben das Getränk einmal zum Mitnehmen bitte; oder aber auch in Betrieben und auf Veranstaltung stellt sich die Frage.

Einweg oder Mehrwegbecher? Meistens wird schnell und scheinbar unkompliziert der Einwegbecher gewählt. Vermutlich ohne über die Konsequenzen des Handelns nachzudenken: 

  1. Wo landet der Becher nach dem Verzehr?
  2. Wie viel Müll entsteht täglich durch Einwegbecher?
  3. Ist der Einwegbecher recycelbar?
  4. Steht die Nutzungsdauer im Verhältnis zur Herstellung der Verpackung?
  5. Wieso den Einwegbecher nehmen, wenn es Mehrwegbecher gibt, oder die Möglichkeit sich das Getränk vor Ort zu trinken?

Die Antworten auf diese Fragen halten uns die Umweltauswirkungen vor Augen und ermutigen das eigene Verhalten zu reflektieren.


1. Wo landet der Becher nach dem Verzehr?

Weil der Einwegbecher unterwegs geleert wird, landet er meistens im nächst gelegenen öffentlichen Abfalleimer. Nicht selten sind die öffentlichen Abfalleimer überfüllt. Zur Folge hat das, dass der Wegwerfbecher nebem dem Mülleimer landet und zu sogenanntem "wildem Müll" wird. Nach dem Stopp im oder um dem öffentlichen Abfalleimer herum, endet der Weg eines Einwegbechers meistens in der Müllverbrennung. Es ist schwierig einen Gebrauchsgegenstand, wie den Einwegbecher zu bestimmen, der so eine kurze Nutzung hat. Im Durchschnitt wird ein Becher nur 15 Minuten benutzt, bevor er in den Müll landet. Gleichzeitig ist der anfallende Müll enorm und dessen Entsorung aufwendig, kostspielig und umweltschädlich ist. Nicht zu vergessen sind die Umweltbelastung während der Herstellungsphase durch verbrauchte Rohstoffe wie Holz und Erdöl und 38.000 Tonnen Kohlendioxid, die jedes Jahr in Deutschland für Coffee-To-Go-Becher ausgestoßen würden, schätzt die Deutsche Umwelthilfe.

Weitere Informationen: https://www.verbraucherzentrale.nrw/wissen/umwelt-haushalt/abfall/coffee-to-go-einwegbecher-vermeiden-12332#


 2. Wie viel Müll entsteht täglich durch Einwegbecher?

  • 31.000 Tonnen Abfall pro Jahr
  • plus 9000 Tonnen durch die Plastikdeckel

Im Vergleich zu den jährlich rund 46 Millionen Tonnen haushaltstypischen Siedlungsabfällen machen die Kaffeebehältnisse weniger als ein Promille aus. Das sind je Kilo Hausmüll nur 0,9 Gramm auf Einwegbecher. Doch die Menge macht’s auch hier, wie Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft der Umwelthilfe

Wie viel Becher das umgerechnet sind, lesen Si hier:

  • Stündlich sind das rund 320.000 Pappbecher, die gekauft, gefüllt und nach kurzem Gebrauch wieder weg geworfen werden.
  • Das sind über 5000 Stück pro Sekunde.
  • Das macht 7,6 Mio. Einwegbecher am Ende des Tages, die im Müll gelandet sind.
  • 2,8 Milliarden Einwegbechern im Jahr
  • 49 Becher pro Kopf pro Jahr. 49 Becher zu viel!

Die Zahlen stammen von der Deutschen Umwelthilfe, die meistgenannte Datenquelle in diesem Zusammenhang. 
Quellen: https://www.duh.de/becherheld-problem/https://www.welt.de/wirtschaft/article167378216/Die-grosse-Heuchelei-um-den-Mehrweg-Kaffeebecher.html 


3. Ist der Einwegbecher recycelbar?

Die Pappbecher sind nur selten aus recycelbarem Papier. Die meisten Becher bestehen aus einer Papp-Papier-Mischung, die quasi nicht recyclebar ist. Der so genannte Pappbecher gehört eigentlich in die Wertstofftonne und nicht in den normalen Müll. Abgesehen davon landen viele Becher im Straßenmülleimern, dessen Inhalte in Verbrennungsanlgen laden. Laut der Düsseldorfer Verbraucherzentrale seien 17 Prozent des auf den Straßen und Grünflächen herumliegenden Mülls Einwegbecher.Zusätzlich zu der Umweltbelastung, ist das auch teuer. Die Uni Tübingen gab 2015 rund 16.000 Euro fürs Einsammeln von Pappbechern aus. 

Quellen: https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2017-08/kaffeebecher-pfand-nachhaltigkeit-umweltschutzhttps://www.welt.de/wirtschaft/article167378216/Die-grosse-Heuchelei-um-den-Mehrweg-Kaffeebecher.html 


4. Steht die Nutzungsdauer im Verhältnis zur Herstellung der Verpackung?

Die Frage lässt sich schnell beantworten. Bei dem Einwegbecher handelt es sich um ein Produkt, in diesem Fall eine Serviceverpackung, die für einen Gebrauch von bis zu 15 Minuten aufwendig produziert wurde. Pappbecher bestehen überwiegend aus Neumaterialien. Dafür werden Bäume gefällt. Für den Kunststoffanteil, der bei einem durchschnittlichen Becher aus fünf Prozent Polyethylen besteht, wird Rohöl benötigt. Dazu kommen weitere Materialien, wie der Plastikdeckel, Rührstäbchen, Papiermanschetten oder Tragehilfen aus Pappe. Für die Herstellung der Papierphasern wird rund ein halber Liter Wasser verbraucht - mehr als der Becher an Getränk aufnimmt!

In Zahlen: 

  • jährlich werden ca. 22.000 Tonnen Rohöl für die Herstellung der Polyethylen-Beschichtungen der Becherinnenseiten und Polystyrol-Deckel verbraucht
  • CO2-Emissionen von rund 83.000 Tonnen entstehen durch die jährlich in Deutschland verbrauchten Coffee to go-Becher
  • zusätzlich rund 28.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr verursacht die Herstellung der Polystyrol-Deckel
  • weil viele Becher, Deckel und Zubehör unterwegs in öffentliche Mülleimer weggeworfen werden, enden sie in der Verbrennungsanlage

Quelle: https://www.duh.de/becherheld-problem/https://www.verbraucherzentrale.nrw/wissen/umwelt-haushalt/abfall/coffee-to-go-einwegbecher-vermeiden-12332#

Lohnen sich tatsächlich diese Kosten und Umweltauswirkungen durch derartige Produktion nur für das Mittel zum Zweck, hier die Serviceverpackung zum Genuss eines Heißgetränks innerhalb von 15 Minuten?


 5. Wieso den Einwegbecher nehmen, wenn es Mehrwegbecher gibt, oder die Möglichkeit das Getränk vor Ort zu trinken?

Unterwegs einen Kaffee trinken; den Weg von A nach B oder die Wartezeit mit einem Heißgetränk versüßen; keine Zeit zum Sitzen, dann eben das Getränk einmal zum Mitnehmen bitte! Außerdem ist kein Platz für den Mehrwegbecher in der Tasche oder der Becher wurde Zuhause vergessen. Die Gründe den Einwegbecher statt eines Mehrwegbechers sind vielseitig. Der Einwegbecher ist unkomplizierter und entspricht der heutigen Schnelllebigkeit. Dabei wird außer Acht gelassen, dass unbedachtes Handeln erhebliche und langfristige Umweltauswirkungen zur Folge hat. 

Obwohl die Selbstorganisation einen Mehrwegbecher mit sich zu tragen aufwendiger ist, als spontan einen Einwegbecher zu kaufen, zahlt sich die Gewohntheit aus. Zum einen wird bei vielen Coffee to go-Anbietern Rabatt auf den Kaffee gegeben, wenn in ein Mehrwegbecher genutzt wird. Zum anderen ist die Ökobilanz eines Mehrwegbechers erheblich besser, je öfter die Mehrweg-Becher genutzt werden.

Am aller besten ist den Kaffe vor Ort in einer Porzellantasse zu genießen. Letzlich geht es doch darum, eine Pause zu machen, zu entschleunigen und zu genießen! Wie lang ist Ihr letzter Besuch in Ihrem Lieblingscafé her? Und wie oft greifen Sie zum Einwegbecher, anstatt einen eigenen schönen Mehrwegbecher mit sich zu tragen? 

Ein Mehrwegbecher, der motiviert ein ständiger Begleiter zu sein, ist der Becherheld. Mehr Informationen unter https://www.valory.de/cup-trends/20-becherheld-thermobecher